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Was eine gute Welt ausmacht: Tipps zur Worldbuilding-Kunst

  • Autorenbild: Meike Piechota
    Meike Piechota
  • 8. Juni
  • 4 Min. Lesezeit

Was macht eine fiktive Welt eigentlich so richtig gut? Wenn du Urban oder Dark Fantasy liest oder selbst schreibst, hast du dir diese Frage wahrscheinlich schon oft gestellt. Und hey – ich auch. Denn bevor ich Blut über die Seiten spritzen und meine Charaktere an ihre moralischen Abgründe führen konnte, musste ich wissen, wo das überhaupt alles passiert.


In diesem Beitrag nehme ich dich mit in die Werkstatt des Weltenbaus und gebe dir Tipps zum Worldbuilding. Dabei lege ich den Fokus auf düstere, brutale, spannende Welten, wie du sie aus meinen Büchern kennst. Ich zeige dir, welche Fragen mir beim Worldbuilding geholfen haben, worauf ich geachtet habe und wie du davon profitieren kannst, wenn du Fantasy liebst, schreibst oder einfach nur gerne in andere Realitäten abtauchst.


Warum ist Worldbuilding überhaupt so wichtig?


Fantasy lebt von der Welt. Ohne sie wäre alles nur Drama in seltsamen Klamotten. Eine starke Welt bietet mehr als nur Kulisse. Sie beeinflusst Handlungen, prägt Figuren und macht Geschichten greifbar.


In “RISE” ist die dystopische Welt kein bloßes Hintergrundrauschen, sondern Antrieb für alles, was Sam tut. Ohne das totalitäre System gäbe es keinen Grund für ihren inneren und äußeren Kampf. Die Welt macht den Konflikt real.


Fazit: Gute Geschichten entstehen durch das Zusammenspiel von Figur und Welt. Eine überzeugende Welt prägt die Handlung.


Welche Fragen helfen beim Aufbau einer glaubwürdigen Fantasy-Welt?


Hier kommt mein praktischer Fragenkatalog für düstere, komplexe Welten mit Beispielen aus meinen Büchern.


Welche Machtstrukturen herrschen?


Machtverhältnisse sind in der Dark und Urban Fantasy essenziell. Wer kontrolliert was? Wie wird politische, magische oder wirtschaftliche Macht ausgeübt?


In “RISE” zum Beispiel stehen sich zwei verfeindete Nationen gegenüber. Die politische und kulturelle Kluft zwischen ihnen ist zentral für die Story. Die Regeln dieser Welt beeinflussen jeden Schritt von Sam – inklusive ihrer persönlichen Entscheidungen.


Tipp: Überlege dir, wie dein Machtgefüge die Figuren unter Druck setzt. Und sei ruhig gemein. Eine Welt ohne Druck erzeugt keine echten Reaktionen.


Wie funktioniert der Alltag in deiner Welt?


Nicht jede Szene spielt im Palast oder auf einem Schlachtfeld. Was essen die Menschen? Wie reisen sie? Welche Technologie oder Magie nutzen sie?


In “Zur finstersten Stunde” z. B. ist Magie keine hübsche Spielerei, sondern tödlich und korrupt. Sie ist an Bedingungen geknüpft und das beeinflusst, wer überhaupt überleben kann. Diese Alltagsmechanik sorgt dafür, dass die Welt auch zwischen den Kämpfen glaubwürdig bleibt.


Tipp: Magie oder Technologie sollten Regeln haben. Wer sie ohne Preis einsetzt, verliert Spannung.


Was sind die moralischen Grauzonen?


Eine Welt ist spannend, wenn sie ambivalent ist. Welche ethischen Fragen stellt sie? Wo ist “Gut” nicht mehr ganz so gut und “Böse” irgendwie nachvollziehbar?


In “Freedom” kämpft Hope gegen ein unterdrückendes System. Aber sie muss sich fragen, wie weit sie dafür gehen darf. Ab wann wird man selbst zum Monster? Diese moralische Zwickmühle ist nur möglich, weil die Welt solche Fragen zulässt.


Tipp: Schaffe Situationen, in denen es keine perfekte Lösung gibt. Deine Leser*innen werden es dir danken.


Welche kulturellen Codes gelten?


Glaubwürdige Welten haben ihre eigene Kultur: Kleidung, Sprache, Rituale, Werte. Diese Elemente können subtil eingebaut werden oder das Herzstück der Geschichte sein.


In “RISE” prägt der kulturelle Gegensatz zwischen den Nationen nicht nur den Konflikt, sondern auch die Liebesgeschichte. Zwei Figuren, zwei Systeme und jede Menge Missverständnisse. Ohne diese kulturellen Unterschiede wäre die Story flach.


Tipp: Nutze Kultur, um Figuren voneinander abzugrenzen. Was für den einen normal ist, kann für den anderen ein Tabu sein. Perfekt für Konflikte!


Wie gehen Menschen mit Gewalt, Tod und Schmerz um?


Düster heißt nicht automatisch bedeutungslos brutal. Gerade in Dark Fantasy sollte Gewalt eine Reaktion bei Figuren und Lesenden hervorrufen.


In “Zur finstersten Stunde” ist Gewalt oft roh und erschütternd. Niemand bleibt davon unberührt. Und das ist wichtig. Eine Welt, in der Schmerz egal ist, stumpft ab.


Tipp: Zeig, was Gewalt auslöst. Wie verändert sie deine Figuren? Eine glaubhafte Welt kennt Konsequenzen.


Welche Fehler sollte man beim Worldbuilding vermeiden?


Hier meine persönlichen Don’ts – basierend auf Schreibversuchen, die nie das Tageslicht gesehen haben 😅


  • Infodumping: Leser*innen wollen leben, nicht studieren. Streu Infos in den Dialogen, in Handlungen, nicht in seitenlange Erklärungen.

  • Zu viele Namen, zu wenig Bedeutung: Wenn dein Fantasy-Namensgenerator mehr Output hat als deine Figuren Tiefe, läuft was schief.

  • Unlogische Regeln: Magie, Politik, Religion – alles braucht Kohärenz. Du musst nicht alles erklären. Aber du musst wissen, warum etwas so ist.

  • „Weil cool“ reicht nicht: Klar soll’s episch sein. Aber nur, wenn es zur Welt passt. Ein fliegendes Schloss in einer Slumwelt? Muss verdammt gut begründet sein.


Tipps: Wie bleibe ich beim Worldbuilding kreativ?


Ein paar Impulse, um die eigene Fantasie auf Trab zu halten:


  • Skizziere Szenen, keine Karten: Was würde dein Protagonist in einem fremden Viertel erleben? Denk in Emotionen, nicht in Topografie.

  • Tausche ein Element aus: Was wäre, wenn deine Welt keine Sonne hätte? Oder wenn Träume gesetzlich verfolgt wären?

  • Lass die Figuren die Welt erzählen: Wie erleben sie ihre Umgebung? Beschreibungen aus Sicht der Figur sind oft viel stärker als allwissende Erzählerinfos.


Und was bedeutet das alles für den Lesenden?


Wenn du Fantasy liebst, dann achte beim nächsten Buch mal bewusst auf die Welt: Wie wirkt sie auf dich? Was ist da, was fehlt? Warum fesselt dich eine Geschichte oder warum nicht?


Gute Fantasywelten laden dich ein, sie zu entdecken. Sie sind gefährlich, faszinierend, widersprüchlich. Sie lassen dich nicht mehr los.


Genau das ist mein Ziel beim Schreiben. Wenn du beim Lesen meiner Bücher mit zitternden Fingern die Seiten umblätterst, dann hab ich beim Worldbuilding wohl alles richtig gemacht.


Fazit: Eine Welt, die lebt – und leiden lässt


Ob düster, blutig oder magisch. Gute Welten sind nicht nur schön, sondern komplex. Sie sind Spiegel für Konflikte, Motor für Geschichten, Heimat für Charaktere.


Worldbuilding ist keine Wissenschaft. Aber es ist eine Kunst. Und wie jede Kunst lebt sie von Übung und der Bereitschaft, auch mal alles umzuschmeißen.


Neugierig geworden?

Drei Bücher nebeneinander. Es sind die Cover der Bücher Freedom, RISE und Zur finstersten Stunde
Lies mal in meinen Büchern vorbei! (Erstellt mit Canva)


Wenn du sehen willst, wie Worldbuilding in action aussieht, dann schnapp dir eines meiner Bücher:


  • “Freedom” – ein blutiger Kampf um Freiheit in der Hudson Bay

  • “RISE” – zwei Nationen, zwei Kulturen, ein erbitterter Konflikt

  • “Zur finstersten Stunde” – düstere Magie, gnadenlose Entscheidungen, knisternde Spannung


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Deine Meike

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